Digitaler Staat 2024
Was bei der Digitalisierung der Verwaltung besonders wichtig ist
Digitaler Staat 2024 - das waren unsere wichtigsten Erkenntnisse
Mitte März fand in Berlin mit dem Digitalen Staat eine der großen Fachveranstaltungen zur Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung statt. SEITENBAU war dort bereits zum vierten Mal als Partner vertreten. An unserem Messestand und rund um das von SEITENBAU ausgerichtete Fachforum 7 konnten wir viele aufschlussreiche und vertiefende Gespräche mit anderen Digitalisierungsexpert*innen aus der öffentlichen Verwaltung und der Privatwirtschaft führen.
Gemäß dem diesjährigen Motto der Veranstaltung („Schneller, stärker, souveräner - GEMEINSAM“) war der Tenor vieler Gespräche und Vorträge, dass die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung nur dann erfolgreich umgesetzt werden kann, wenn „über alle Verwaltungsebenen hinweg gemeinsam an einem Strang gezogen wird". Welche weiteren Erkenntnisse konnten gewonnen werden? Wir haben die drei für uns wichtigsten zusammengefasst:
Die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) ist in vollem Gange, braucht aber noch Zeit - und effiziente Werkzeuge zur Abbildung der Verwaltungsleistungen: So kamen an beiden Kongresstagen viele interessierte Besucher*innen an unseren Messestand, die direkt Fragen zu dem von SEITENBAU gemeinsam mit dem Innenministerium Baden-Württemberg und der Staatskanzlei Sachsen entwickelten OZG-Hub hatten. Es wurde deutlich, dass ein großer Bedarf an praxiserprobten Lösungen wie dem OZG-Hub besteht. Mit solchen Lösungen können Online-Dienste schnell, sicher und nachnutzbar umgesetzt werden. So kann jede Behörde ihn in Eigenregie oder mit dem Dienstleister ihrer Wahl für sich nutzen. So könnte der OZG-Hub in vielen Fällen schnell große Fortschritte in Richtung der OZG-Umsetzung bringen.
Für eine erfolgreiche Digitalisierung braucht es Dienstleister mit Weitblick: Nach dem Auslaufen der Mittel aus dem Konjunkturpaket für das OZG spielt die Frage der finanziellen Ressourcen bei der Bereitstellung von Online-Diensten eine immer größere Rolle - Stichwort „Effizienz durch Standards und Wiederverwendung". Und so zielt auch das OZG 2.0 klar auf eine einheitliche Digitalisierung ab, mit dem innerhalb von zwei Jahren die dafür notwendigen technischen Vorgaben, Standards und Schnittstellen bereitgestellt werden sollen. Und auch wenn der Bundesrat dem OZG 2.0 derzeit (noch) nicht zugestimmt hat und nun den Weg in den Vermittlungsausschuss gehen muss - über die Notwendigkeit einer umfassenden Standardisierung besteht Einigkeit. Zudem wird nach der Einführung und Nutzung zentraler Komponenten wie BundID, Mein Unternehmenskonto (MUK) und XBezahldienste der Ruf nach zentralen Plattformen für die Umsetzung des OZG immer lauter. Um die Kosten weiter zu senken sind der zentrale Betrieb und die Vermeidung von Lizenzkosten im Allgemeinen und von „Vendor Lock-ins" im Besonderen von entscheidender Bedeutung. Es ist daher von großem Vorteil, als IT-Dienstleister breit aufgestellt zu sein und einen tiefen Einblick und Überblick in die zentralen Komponenten und Standards wie z.B. XBezahldienste, OZG-Parametrisierung und FIT-Connect zu haben. Nur mit dem entsprechenden Wissen können diese optimal eingesetzt und Kosten effizient eingespart werden. Dies zeigt uns, dass wir als SEITENBAU für zukünftige Projekte gut aufgestellt sind.
Das Once-Only-Prinzip soll flächendeckend umgesetzt werden: Um dies zu erreichen, ist eine erfolgreiche Registermodernisierung unabdingbar. Die Orchestrierung der vielen zentralen und dezentralen Register ist ein weiterer zentraler Baustein, um das im OZG 2.0 geforderte Once-Only-Prinzip für Unternehmensservices umzusetzen. Sowohl die Diskussion im Anschluss an unseren gemeinsam mit Vertretern des BVA gehaltenen Vortrag „Durchstich NOOTS“ als auch die anschließenden Gespräche am Stand zeigten sehr deutlich, wie notwendig ein NOOTS (Nationales Once Only Technical System) als zentrale Komponente ist. Schließlich bildet es mit seinen Funktionen die technische Basis für alle voll digitalisierten Online-Dienste von der Antragstellung bis zum Registerauszug. Denn um die vielen Vorteile vernetzter Register, wie z.B. die enorme Zeitersparnis für die Nutzerinnen und Nutzer, weniger Fehler bei der Dateneingabe und eine schnellere Bearbeitung durch die Behörden, auch wirklich nutzen zu können, ist eine effektive Vernetzung unabdingbar. Darüber hinaus ist es dringend erforderlich, dass auch Online-Dienstleistungsplattformen wie der OZG-Hub mit der Komponente NOOTS arbeiten, um medienbruchfreie Verwaltungsverfahren realisieren zu können. Denn gerade in diesem Punkt waren sich alle einig: Alle Unternehmens- und Bürgerservices müssen so schnell wie möglich "once only" realisiert werden können!
Während der beiden Kongresstage konnten wir viele Gespräche mit sehr interessierten Kongressteilnehmer*innen führen. Viele zeigten sich begeistert und offen für eine gemeinsame und pragmatische Umsetzung der Verwaltungsdigitalisierung. Es wurde angeregt, die Zusammenarbeit bei der Umsetzung von Verwaltungsleistungen über alle Verwaltungsebenen hinweg zu verstärken und die Nachnutzung bestehender Komponenten noch stärker zu fördern. Die Aufbruchstimmung, die wir in den persönlichen Gesprächen vielfach gespürt haben, motiviert uns sehr, die Verwaltungsmodernisierung und -digitalisierung weiter aktiv mitzugestalten und voranzutreiben.